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In der einen Kunstecke Mein Luftklavier Überleben im Krieg In der anderen Kunstecke Über Lebensmittel Man muss Geduld miteinander haben |
Mein Luftklavier von Holger Lange Das Luftklavier ist ein probates Mittel gegen übrig gebliebene Zeit. Mit meinem Geklimper auf Tischen, Bänken und sonstigen ebenen Flächen in Reichweite zu gehörten oder manchmal sogar nur eingebildeten Klängen vertreibe ich mit stets großem Erfolg alle trübseligen Minuten. Das Luftklavier variiert in der Größe und ist an die Begrenzungen der ebenen Flächen keinesfalls gebunden. Unter Umständen benötigt das Luftklavier überhaupt keine manifeste Fläche, sondern wird komplett „on the air“ (engl.; wörtlich übersetzt: „auf der Luft“) gespielt. Diese Unabhängigkeit von materiellen Vorbedingungen ermöglicht es dem Luftklavierspieler, das Instrument in praktisch jeder Lage zum Klingen bringen. Als Luftklavierspieler sieht man sich oft dem Vorwurf ausgesetzt, man würde nie die richtigen Tasten treffen. Dies ist jedoch eine laienhafte Fehleinschätzung. Es erweist sich auch dem Anfänger recht schnell, dass das Luftklavier besonders benutzerfreundlich ist: Es lässt keinen falschen Tastendruck zu. Gänzlich unkundige Zeitgenossen behaupten darüber hinaus gern, Luftklaviere seien aus Luft und deshalb im Wesentlichen dasselbe wie Luftgitarren. Der Irrtum rührt möglicherweise daher, dass für dieselben Leute auch solche Klaviere und Gitarren, an sie gewöhnt sind, im Wesentlichen dasselbe sind: Holz und Metalldraht. Und was soll man Menschen entgegnen, die Klavier und Gitarre nicht zu unterscheiden wissen? Wieder einmal zeigt sich dann, wie wichtig guter Musikunterricht ist. Alle Register zieht hingegen die hier abgebildete Luftorgel. Mit ihren Ausmaßen (6 mal 12 Meter, ca. 8,30 m hoch) ist sie das größte Instrument ihrer Art. Sie kommt bevorzugt bei Freiluftkonzerten zum Einsatz. Luftorgel Zurück auf Anfang ! |