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In der einen Kunstecke

Mein Luftklavier

Überleben im Krieg

In der anderen Kunstecke

Über Lebensmittel

Man muss Geduld miteinander haben





Überleben im Krieg
Tips für den Alltag im Terror
von Hendrik Schwalb

Wer in diesen Tagen auch nur gelegentlich Zeitungen liest Radio hört oder Fernsehen guckt, muss den Eindruck gewinnen mitten im Krieg zu sein. Das Lebensgefühl wird immer mehr von einer Art permanenter Panik bestimmt. Wer kann noch sicher sein, dass der Zug, die U-Bahn den Bus in denen man fährt oder den Flohmarkt, den man gerade betritt, nicht in kürzester Zeit ein blutiges Schlachtfeld mit zerrissenen Körpern und blutüberströmten Menschen verwandeln wird ?

Kuriose Auswüchse sind zu beobachten. Da weigern sich Fluggäste mit anderen Fluggästen zu fliegen, die irgendwie „islamisch“ aussehen und arabisch reden, da werden Menschen auf Flughäfen gezwungen, die Milch für ihr Baby zu trinken um zu beweisen, dass es sich bei der Flüssigkeit im Glas oder Fläschchen nicht um Sprengstoff handelt. Es wird ganz ernsthaft über die Einführung von „Rail-Marshalls“ diskutiert, die in den Zügen Attentäter überwältigen sollen. Wie es möglich sein soll tausende Züge am Tag perfekt gegen jegliche Art der Bedrohung zu schützen, bleibt dabei völlig offen.

Wenn man gerne jeder Art von Bedrohung entgehen will, wird es kompliziert.
Man muss nicht nur jede Art von größeren Menschenansammlungen meiden (z.B. Konzerte, Fußball, Festivals aller Art), sondern kann auch keine öffentlichen Verkehrsmittel wie Busse und S-Bahnen benutzen. Autofahren ist ein Grenzfall. Es ist ein Sicherheitsabstand von mindestens 100m zu jeglichen anderen Fahrzeugen einzuhalten. Daher nur auf dem Land fahren und möglichst nicht in Staus geraten. Fahrradfahren geht noch, aber eigentlich nur in abgelegenen Gebieten wie auf Wiesen und in Wäldern und Feldern. Spaziergänge nur in Parks und Wäldern. Dabei jedoch immer auf anfliegende Vögel achten (Flugbomben !). Notfalls die Terrorvögel gezielt abschießen. Falls die Vögel keine Bomben dabei gehabt haben sollten, berufen sie sich auf das allgemeine Gefühl, dass die „Bedrohung überall“ sein kann. Zudem sind Supermärkte, Flohmärkte und Einkaufzentren tabu. Ebenso die beliebten Wochenmärkte. Öffentliche Einrichtungen wie Schwimmbäder, Ämter aller Art, Bibliotheken und Museen können nicht mehr betreten werden. Kino fällt als Freizeitvergnügen leider ebenso aus.

Es bleibt eigentlich im Sinne einer weitgehenden Sicherheit nur, zu Hause die Decke über den Kopf zu ziehen, die notwendigen Lebensmittel von vertrauenswürdigen Personen liefern zu lassen und mit Ämtern ausschließlich per email oder Telefon zu verkehren. Dann kann man in aller Ruhe Radio hören und Fernsehen gucken, um sich über die jeweils neueste Bedrohungslage informieren zu lassen. Irgendwann ist der Krieg dann hoffentlich mal vorbei.

Weblink zum Thema Hass und Krieg:

Erich Fromm: Should We Hate Hitler?
http://www.erich-fromm.de/data/pdf/1942a-e.pdf


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