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Eine Sammlung von Zitaten über das
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Zitate aus der literarischen Welt | Zitate aus Wissenschaft und Kunst |
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Egon Erwin Kisch, Boxkampf im Radio
in: ders.: Gesammelte Werke in Einzelausgaben. Band VIII. Mein Leben für die Zeitung.
1906 - 1925. Journalistische Texte 1. Berlin, Weimar: Aufbau 1983. S.462 f.
Kurt Tucholsky, Rundfunkzensur
in: ders.: Gesammelte Werke in zehn Bänden. Band 6. 1928. Reinbek: Rowohlt 1985, 1975. S. 104 f.
Alfred Kantorowicz, Der Reichstagsbrand: Auftakt zur Weltbrandstiftung
in: 1933. Ein Lesebuch. Herausgegeben von Thomas Friedrich. Berlin: LitPol 1980. S.92
Friedrich Glauser, Matto regiert
in: ebd. Zürich: Diogenes 1989. S.246
Irmgard Keun, Nach Mitternacht
in: ebd. München: dtv 31993, 1989. S.56
"
Stille.
Gongschlag. Peng. Peng. Peng-peng.
Der Schiedsrichter: 'Brechen!'
Totenstille. Peng. Peng.
Gong. Peng-peng. 'Der sitzt!'
Gongschlag.
'Paule, jibs ihm!' - 'Uppercut!' - 'Een Dreck, und keen Apperkött, Sie sinn selba een Apperkött, det sowieso!' - 'Paule, Paule!'
Schiedsrichter: 'Eins ... zwei ... drei ...'
Das Publikum: 'Huuuu ...'
Schiedsrichter: 'Neun ... zehn!'
'Huuuu!' - 'Bravo!' - Pfiffe. - 'Huuuu!' - 'Bravo!' - Pfiffe.
'Sieger! ...'
'Huuuu!' - 'Bravo!' - Pfiffe.
'Ich sage Ihnen, wenn er gegen Breitensträter ...'
'Er hat keen Herz jehabt ...'
'Haben Sie e Herz, wenn Sie so e Leberhaken kriegen? ...'
'Bealiner Tageblatt, easte Morjenausgabe.' - 'Hier noch die frisch kandierten Nußstangen.'
'Auf nächste Woche bin ich neugierig ...'
Chor (zur Musikbegleitung): 'Laß 'n sausen, laß'n sausen ...'
"
(1925)
"
Im Rundfunk kann nicht ein Wort gesprochen werden, das nicht eine unkontrollierbare,
unverantwortliche und fast geheim wirkende Schar von beamteten und freien Reaktionären,
mittleren Bürgern, braven Geschäftshubern verstanden und gebilligt hat. Mithin kann der
Rundfunk niemals ein gewisses mittleres Maß übersteigen, was nicht allzuschlimm wäre -
aber großen Volksteilen ist dadurch die Möglichkeit genommen, ihre Lebensformen, ihre
politischen Forderungen, ihre Ideale, Wünsche, Anschauungen so zum Ausdruck zu bringen,
wie das in einer Republik, die Demokratie plakatiert, der Fall sein müßte. Die Zensoren
verstecken ihre wahren Ziele hinter zwei Ausreden: erstens, der Rundfunk solle unpolitisch
sein; zweitens, der Hörer beschwere sich über zu krasse und radikale Vorträge.
"
(1928)
"
Eine erste Meldung, die der Berliner Rundfunk in den späten Abendstunden
des 27. Februar sendete, besagte, daß eine Brandstiftung vorliege.
"
(1933)
"
Ein Militärmarsch verklang, und dann erfüllte eine fremde Stimme das Zimmer.
Sie war eindringlich, aber von einer unangenehmen Eindringlichkeit.
"
(1936)
"
Die Luft in dem kleinen Laden wurde dick zum Anfassen, Tant Adelheids
Augen hatten einen heißen bösen Glanz, Fräulein Fricke atmete dünn und pfeifend.
Ich stellte im Nebenzimmer das Radio an, Schallplattenkonzert war. Es wurde dann
davon gesprochen, daß heute abend Göring im Radio reden würde. Alle Frauen sollten
bei Tant Adelheid bleiben, um ihn zu hören. Ohne mir überhaupt was dabei zu denken,
sagte ich, ich wolle ihn lieber nicht hören, weil ich immer das Gefühl habe,
ausgeschimpft zu werden.
"
(1937)
Hans Fallada, Heute bei uns zu Haus
in: ebd. Hamburg: Rowohlt 1957. S.166
Erich Kästner, ...Und dann fuhr ich nach Dresden
in: ders.: "...was nicht in euren Lesebüchern steht". Herausgegeben von Wilhelm Rausch. Frankfurt/M.: Fischer 1968. S.93
Bertolt Brecht, 30.10.1947
in: ders.: Broadway - the hard way. USA 1941-1947. Frankfurt/M., Leipzig: Suhrkamp 1994. S.98.
"
'Papa, sind deine Anemonen eigentlich auch welk geworden?'
'Wie es aussieht, nein. Und nun fordere ich dich zum letzten mal auf, Mücke,
den Mund zu halten. Jetzt kommt der Nachrichtendienst. Stell mal das Radio lauter!'
Eine Stimme ertönt: 'Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt...'
"
(1943)
"
Während Dresden in den Abendstunden des 13. Februars 1945 zerstört wurde,
saß ich in einem Berliner Luftschutzkeller, blickte auf die abgegriffene
Blaupause einer Planquadratkarte von Deutschland, hörte den Mikrophonhelden
des 'Gefechtsstands Berlin' von feindlichen Bomberströmen reden und begriff,
mittels der von ihm heruntergebeteten Planziffern, daß meine Vaterstadt
soeben zugrunde ging.
"
(1946)
"
Das Verhör ist unverhältnismäßig höflich und endet ohne Anklage; es kommt mir zugute,
daß ich mit Hollywood beinahe nichts zu tun hatte, in amerikanische Politik nie eingriff
und meine Vorgänger auf dem Zeugenstand den Kongreßleuten die Antwort verwehrt hatten. -
Die 18 sind sehr zufrieden mit meiner Aussage, auch die Anwälte. Ich verlasse Washington
sofort, zusammen mit Losey und Hambleton, die hingekommen waren. - Abends höre ich mit
Helli und Budzislawski im Radio Teile meines Verhörs.
"
(1947)
George Simenon, Der Uhrmacher von Everton
in: ebd. Zürich: Diogenes 1991. S.120
Simone de Beauvoir, Die Mandarins von Paris
in: ebd. Hamburg: Rowohlt 31967, 1965. S.48
Francoise Sagan, Ein gewisses Lächeln
in: ebd. Berlin: Ullstein 1958. S.154
Uwe Johnson, Mutmassungen über Jakob
in: Die Sechziger Jahre. Ein Suhrkamp Lesebuch. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. S.18
"
Dave sah auf die Uhr. Je näher der Moment rückte, desto unruhiger wurde.
Um fünf Minuten vor neun holte er das Radio aus Bens Zimmer, steckte den
Stecker in eine der Steckdosen des Wohnzimmers, schaltete es ein, damit
der Apparat schon warm wurde.
"
(1954)
"
Am nächsten Morgen bestätigte der Rundfunk den deutschen Zusammenbruch.
'Jetzt fängt der Frieden wahrhaftig an', sagte sich Henri immer wieder,
während er sich an seinen Tisch setzte. 'Endlich kann ich schreiben!'
"
(1954)
"
Am vierzehnten Tag klang, als ich erwachte, aus dem Hof Musik zu mir herein,
die das Radio eines Nachbarn freigebig verbreitete. Es war ein schönes Andante
von Mozart, das, wie immer, das Morgengrauen heraufbeschwor, den Tod - ein gewisses
Lächeln. Ich blieb eine lange Weile unbeweglich liegen und hörte zu. Fast war ich glücklich.
"
(1956)
"
Du meinst: die Radionachrichten an diesem Dienstagabend über
den Aufstand in Ungarn hatten nichts damit zu tun dass er dich
erst mal abfahren liess mit dem Schnellzug? Aber doch waren
die Telefonleitungen blockiert, die er brauchte, und die drei
Mann standen anderswo auf Posten, die zu deiner Verhaftung nötig waren.
"
(1959)
Sylvia Plath, Die Glasglocke
in: Elfriede Jelinek, Brigitte Landes (Hrsg.): Jelineks Wahl.
Literarische Verwandtschaften. München: Goldmann (btb) 1998. S.248
Len Deighton, Finale in Berlin
in: ebd. München: Knaur 1988. S.31
Hannah Green, Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen. Bericht einer Heilung
in: ebd. Reinbek: Rowohlt 1985, 1978. S.85
Nagib Machfus, Miramar
in: ebd. Zürich: Unionsverlag 1989. S.132
Manfred Schmidt, Wanderer, kommst du nach Athen...
in: ders.: Mit Frau Meier in die Wüste. Eine Auswahl verschmidster Reportagen.
Reinbek: Rowohlt 91969, 1967. S.44
Rene Vienet: Die Situationisten und die neuen Aktionsformen gegen Politik und Kunst
in: Der Beginn einer Epoche. Texte der Situationisten. Hamburg: Edition Nautilus 1995. S.243.
Michael Schiff (Hrsg.), Radio Eriwan antwortet
in: ebd.: Frankfurt/M.: Fischer 1973, 1972. S.61.
"
Im Radio und in der Redaktion - überall war von den Rosenbergs die Rede,
bis ich an nichts anderes mehr denken konnte."
(1963)
"
Der große Raum war nur durch Neonröhren beleuchtet, die sanft summten.
Ein mit Akten angefüllter Schrank, mehrere Rollkarten an der Wand. Zwei
lange Metalltische waren überladen mit verschiedenfarbigen Telefonen, einem
Fernsehapparat und einem großen Radioempfänger.
"
(1964)
"
Ein Radio war hinter einem schweren Maschendrahtgitter in die Wand eingebaut. Es
sollte nur während einer bestimmten Zeit am Tage ansein und nur harmlose leichte
Musik bringen, aber jetzt ging McPherson zu dem Gitter hinüber, schloß es auf und
drehte das Radio an - wohltuend und laut. Die blechernden Töne der Schnulze ergossen
sich in die Station, rührend und sogar ein wenig vergnügt im Kontrast zu der schweren
Urin- und Desinfektionsmittel-Atmosphäre, die die Station durchzog. Als die feuchte
Stimme des Ansagers ihnen die 'Gute Nacht vom Dach unter dem Sternenzeilt' entbot,
antwortete Carla in einer Parodie romantischer Sehnsucht: 'Ein Lebewohl erzittert aus
meinen Gurten, zärtlich, Gute Nacht ... Gute Nacht ...'
"
(1964)
"
Die Fahrt hatte mich angestrengt. So beschloß ich, in der Pension zu bleiben.
Ich gesellte mich zu denen, die um das Radio herum saßen. Zu meinem Glück waren
es ohnehin diejenigen, die ich in der Pension am liebsten mochte: Amir Wagdi,
Madame und Zuchra.
"
(1967)
"
In den Läden mit den Rundfunkgeräten und Schallplatten gab es auch Gewehre
und andere Schußwaffen, mit denen man sich nach dem alten Spruch 'Ein scharfer
Schuß zur rechten Zeit - schafft Ruhe und Gemütlichkeit' gegen aufdringliche
Lautsprecher schützen kann.
"
(1967)
"
Auf einer bescheideneren Ebene, auf der eines Stadtviertels, kann bekanntlich jeder
Radioamateur mit geringen Kosten Sendungen stören und auch selber senden; die anspruchslose
Ausrüstung, die dafür erforderlich ist, erlaubt außerdem eine sehr große Beweglichkeit und
bewahrt einen davor, angepeilt zu werden. Vor einigen Jahren hatte z. B. in Dänemark eine
Gruppe von KP-Abtrünnigen ihren eigenen Piratensender.
"
(1967)
"
Frage an Radio Eriwan:
Im Radio höre ich immer, daß unsere Produktion von Butter, Milch, Fleisch und Eiern
ständig gesteigert wird. Aber mein Kühlschrank ist immer leer. können Sie mir einen
Rat geben?
Radio Eriwan antwortet:
Ja, stecken Sie den Kühlschrank-Stecker in die Radio-Steckdose.
"
(1969)
Maj Sjöwall & Per Wahlöö, Das Ekel aus Säffle
in: ebd. Reinbek: Rowohlt 1995, 1986. S.12
Peter Handke, Der kurze Brief zum langen Abschied
in: Die Siebziger Jahre. Ein Suhrkamp Lesebuch. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. S.71
Erich von Däniken, Beweise
in: ebd. München: Heyne 1982. S.44.
Klaus Schlesinger, Alte Filme
in: ebd. Berlin: Aufbau 1999. S.79
Charles Bukowski, Das Liebesleben der Hyäne
in: ebd. Köln: Kiepenheur & Witsch 1986. S.375
"
Im Schwesternzimmer brannte Licht, aber es war niemand da. Nur aus dem Transisterradio,
das zwischen zwei halbleeren Kaffeetassen stand, tönte leise Musik.
"
(1971)
"
Der Fahrer stellte das Radio an; es rauschte nur.
"
(1972)
"
Trotz allem Bemühen und trotz passioniertester Forschung konnten bisher keine Radiobotschaften
fremder Intelligenzen empfangen werden. Wir drehen an der falschen Skala! Als ich mit
amerikanischen Astronomen über diese Problematik diskutierte, fragte ich, warum man nicht
mit einer ähnlichen Technik operiere, wie sie in Autoradios eingebaut ist: Sender sind mit
ihrer Wellenlänge auf der Skala programmiert, man drückt die Taste der gewünschten Station
und, automatisch abgesucht, meldet sich der Sender in schönster Klarheit.
"
(1974)
"Tocke-tocke-tocke.
Kotte ganz oben.
Man, woman, desire, love.
Das Leben wird schöner mit jedem Tag.
Es folgen Kurznachrichten.
Berlin. Laut Mitteilung der Staatlichen Zentralverwaltung für
Statistik über die Durchführung des Volkswirtschaftsplanes im ersten Halbjahr 1974
ist gegenüber dem ersten Halbjahr 1973 das produzierte Nationaleinkommen um 5,5 Prozent
gestiegen.
"
(1976)
"
Wir saßen jetzt auf dem oberen Parkplatz des Flughafens im Wagen.
Es war noch Zeit bis zum Abflug. Ich hatte das Radio an. Brahms.
"
(1979)
John le Carre, Smileys Leute
in ebd. München: Knauer 1982. S.376
Jorge Semprun, Was für ein schöner Sonntag
in: Die Achtziger Jahre. Ein Suhrkamp Lesebuch. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. S.48
Christoph Hein, Der fremde Freund
in: ebd. Berlin: Aufbau 1999. S.94
Paul Geiersbach, Wie Mutlu Ötztürk schwimmen lernen muss. Ein Lebenslauf
in: ebd. Berlin, Bonn: Dietz 1983. S.38
Milan Kundera, Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
in: ebd. Frankfurt/M.: Fischer 1992, 1987. S.128
Jostein Gaarder: Der Zeitscanner
in: ders.: Der seltene Vogel. München: dtv 51998, 1997. S.9 f.
Vonda N. McIntyre, Zurück in die Gegenwart
in: Star Trek Classic. Black Editon 2. Band 9. Goldmann 101995, 1987. S.232
Andy Warhol: Montag, den 21. April 1986, New York
in: ders.: Das Tagebuch. München: Droemer Knaur 1989. S.668.
Max Goldt, Die Radiotrinkerin
in: ders.: Die Radiotrinkerin. Ausgesuchte schöne Texte. München: Heyne 71997. S.68
Rainald Goetz, Kontrolliert
in: ebd. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1991. S.214
Kazuo Ishiguro, Was vom Tage übrigblieb
in: ebd. Reinbek: Rowohlt 1994, 1990. S.219 f.
"
Plötzlich hörte sie sich sprechen. Es war ein herrlicher Klang. Ein Klang, den sie
an den kräftigen, gesunden Stimmen um sich herum liebte: Politiker im Rundfunk,
Ärzte, wenn sie sich über ihr Bett beugten.
"
(1980)
"
Wir hörten die Nachrichten des deutschen Rundfunks, die von allen Lautsprechern verbreitet wurden, und schüttelten den Kopf. Ein Trick, um die Moral der deutschen Bevölkerung zu heben, ganz gewiß.
Aber schon bald mußte man sich der Wahrheit beugen. Die heimlich abgehörten alliierten Sender bestätigten die Nachricht. Es konnte kein Zweifel mehr bestehen: Die britischen Truppen waren tatsächlich im Begriff, die griechische Widerstandsbewegung ELAS zu vernichten. In Athen tobte die Schlacht, die britischen Truppen eroberten, Viertel für Viertel, die Stadt von den Streitkräften der ELAS zurück. Es war ein ungleicher Kampf, denn die ELAS hatte weder Panzer noch Flugzeuge.
Aber Radio Moskau meldete nichts darüber, und dieses Schweigen wurde verschieden ausgelegt.
"
(1981)
"
Eingeschlossen von den an den Scheiben herabströmenden Wassern saßen wir im Auto.
Zwei Überlebende auf dem Meeresgrund. Die Musik aus dem Autoradio drang kaum bis
zu uns. Letztes Zeichen einer entfernten und vielleicht schon überfluteten Zivilisation.
"
(1982)
"
Mutlu erzählt immer mehr über sich; geht im Gespräch mit mir in ein vertrauliches
'Du' über, bedient sich meines Radios und sucht nach SF3, der Beatwelle des Südfunks.
"
(1983)
"
Im Radio wurde eine Sendung über die tschechische Emigration ausgestrahlt: eine Montage
von heimlich abgehörten Privatgesprächen, aufgenommen von einem tschechischen Spion, der
sich unter die Emigranten gemischt hatte, um dann unter großem Hurra wieder nach Hause
zurückzukehren. Es handelte sich um belanglose Plaudereien, in denen ab und zu scharfe
Worte über das Besatzungsregime in der Heimat fielen, aber auch Sätze, in denen Emigranten
sich gegenseitig als Idioten und Betrüger beschimpften. Gerade diese Passagen wurden in der
Reportage besonders hervorgehoben: sie sollten beweisen, daß diese Leute nicht nur über die
Sowjetunion schlecht redeten (was niemanden empörte), sondern sich auch gegenseitig
verleumdeten und mit Schimpfwörtern bewarfen. Das ist sehr interessant, hört man aber
einen bekannten und verehrten Menschen im Radio nach jedem Satz 'Scheiße' sagen, so ist
man irgendwie enttäuscht.
"
(1984)
"
Begonnen hat alles in der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts mit den Radioapparaten.
Die Vorstellung, welch zitterndes Gefühl von der Qual der Wahl das Radio den Menschen
damals eingeflößt habe muß, finde ich schon rührend. Plötzlich konnte man Signale aus
allen Winkeln der Welt in sein Wohnzimmer holen. Doch hätten die Menschen damals gewußt,
was noch alles passieren würde ... Schon damals erhielt die eigene Wohnung eine neue
Dimension. Was waren schließlich Nachrichten, von denen man im lokalen Pub oder in der
Kneipe an der Ecke erfuhr, im Vergleich zu brandaktuellen Neuigkeiten aus New York oder Tokio.
"
(1986)
"
Sie stellte den Computer so ein, daß er die Kakophonie der Radiosendungen
dieser Zeit überwachte.
"
(1986)
"
Sam holte mich ab (Taxi $ 10.00). Wir fuhren zum 'Odeon'. Paige war mit ein paar
Inserenten dort, um geschäftliche Dinge zu besprechen. Ich bat sie, Keith und
seinen neuen Freund einzuladen. Und Billy Boy, der aus Dallas zurück war. Es wurde
richtig lustig, keinerlei Spannungen. Keith schenkte Sam ein Radio aus dem 'Pop Shop',
den er gerade eröffnet hat.
"
(1986)
"
Das Gespräch mit der Radiotrinkerin, das eben ausgestrahlt wurde, ist schon vor
ein paar Tagen produziert worden, und im Nachhinein finde ich bißchen, daß ich
der Dame ruhig mal mehr auf die Finger hätte klopfen können, da ich ihre Gedanken
zum Thema Alkohol größtenteils ziemlich abstrus finde.
"
(1987)
"
Er schaltete das Radio an, legte sich aufs Bett und wartete.
"
(1988)
" 'Hatten Sie auch viel mit Politik zu tun, Sir?' fragte Mr. Andrews.
'Nicht eigentlich direkt', sagte ich. 'Und vor allem nicht dieser Tage.
Schon eher vor dem Krieg vielleicht.'
'Ich frage nur, weil ich mich an einen Mr. Stevens zu erinnern glaube,
der so vor ein, zwei Jahren Parlamentsabgeordneter war. Habe ihn ein paarmal im
Rundfunk gehört. Hatte recht Vernünftiges über den Wohnungsbau zu sagen. Aber dieser
Stevens sind Sie wohl nicht, Sir?'
'O nein', sagte ich mit einem Lachen.
"
(1989)
Wiglaf Droste & Gerhard Henschel, Der Barbier von Bebra
in: ebd. Frankfurt/M.: Fischer 1998. S.56
Katharina Hacker, Tel Aviv
in: ebd. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1997. S.43
Hendrik Fokken, Hifi was ist das?
in: ders.: Marmorkuchen/Fischwitzfabrik. Berlin: Anikkänbrö & Knetemelk 1997. S.22
David Lynch & Barry Gifford, Lost Highway
in: ebd. Frankfurt/M.: Fischer 1997. S.130
Judith Hermann, Hurrikan (Something farewell)
in: dies.: Sommerhaus später. Frankfurt/M.: Fischer 121999, 1998. S.49
Chris Carter, Akte X: Der Film. Fight the Future
in: ebd. Reinbek: Rowohlt 1998. S.70
Hans-Christian Schmid u. Michael Gutmann, 23. Die Geschichte des Hacker Karl Koch
in: ebd. München: dtv 1999. S.133.
Benjamin von Stuckrad-Barre, Remix
in: ebd. Köln: Kiepenheuer&Witsch 1999. S.269.
Katja Lange-Müller: Die Letzten. Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei
in: ebd. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2000. S.95
Irene Henselmann: Einsam war ich nie. Kinder, Freunde, Weggefährten
in: ebd. Berlin: Das Neue Berlin 2000. S.203
"
Im Deutschlandradio hörten Freya, Günter, Lutz und der Fitti, in ihre nassen Schlafsäcke
gewickelt, Kommissar Gisela Güzel sagen: 'Der Mörder ist nicht immer der Gärtner, manchmal
ist es auch der Friseur.'
"
(1996)
"
Die Kibbuzim im Süden sind von der Außenwelt abgeschnitten.
Es ist Winter, melden sie im Radio. Mit jedem Regen fängt der Winter von neuem an.
Die Nachrichten beginnen mit dem Straßenbericht. Autos stehen hilflos vor Pfützen.
Autofahrer klettern ängstlich auf Autodächer. In der Wüste suchen Truppen nach den
Verschollenen. Ein Beduinenjunge ist gerettet worden. Zwei Familien wurden wohlbehalten
auf der Skorpionshöhe aufgefunden.
Es ist Winter, sagen sie im Radio und senden passende Musik. Gemütliche Musik.
Die Musik, die man auch im Golfkrieg gespielt hat. Zur Beruhigung.
"
(1997)
"
Vier Knöpfe. Da sind also vier Knöpfe. Wenn ich den ersten Knopf nach rechts drehe,
sitzt Hazy Osterwald unterm Fenster, wenn ich nach links drehe, sitzt er unterm Schreibtisch.
Ja, das ist moderne Technik.
"
(1997)
"
Alice und Pete gehen zurück zum Auto. Die Scheinwerfer sind noch an.
Alice greift durch das geöffnete Seitenfenster und dreht das Radio an.
Sie kriegt nur Rauschen, unterbrochen von Fetzen alter Melodien. Sie drückt
auf den 'Suche'-Knopf. Das Radio sucht.
"
(1997)
"
'Und wenn wir alle gegangen sind', sagt Christine, 'dann gibst du Brenton einen Kuß,
machst das Radio aus, schließt die Fensterläden, und es wird still.'
"
(1998)
"
Sie hörte im Hintergrund Verkehrsgeräusche, das Plärren eines Radios.
"
(1998)
"
In der Berliner 'taz' tauchen mehrere Jahre lang, immer am 23. Mai, kleine Anzeigen
auf: 'Wir trauern um unseren Freund Karl Koch, und seine Mörder legen beim NDR immer
noch Musik auf.'
"
(1999)
"
Bereits 1949 beschrieb Charlotte Kaminsky, damalige Sendeleiterin des Hessischen
Rundfunks, dem Intendanten in ihren Anmerkungen zum amerikanischen Radioprogramm
das in Amerika just aufblühende Genre Seifenoper als geeignetes Format für Hausfrauen.
"
(1999)
"
Sonntag vor zwei Wochen saß ich abends in meiner Küche und ließ das Radio laufen,
wie so oft, seit Fernsehen mich zu sehr anstrengt, weil meine Augen nicht mehr gut sind.
"
(2000)
"
In einem Babykorb lag wieder ein kräftiges Kind. Auf seinem Bauch befand sich
ein Radioapparat. Es konnte noch nicht sitzen, und in dauerndem Wechsel knipste
es Musiksendungen an und aus, ohne Ausdruck im Gesichtchen, unentwegt.
"
(2000)
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