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Eine Sammlung von Zitaten über das
Radio


   
Zitate aus der literarischen Welt Zitate aus Wissenschaft und Kunst
Nacktmann



bis 1939


" Stille.
   Gongschlag. Peng. Peng. Peng-peng.
   Der Schiedsrichter: 'Brechen!'
   Totenstille. Peng. Peng.
   Gong. Peng-peng. 'Der sitzt!'
   Gongschlag.
   'Paule, jibs ihm!' - 'Uppercut!' - 'Een Dreck, und keen Apperkött, Sie sinn selba een Apperkött, det sowieso!' - 'Paule, Paule!'
   Schiedsrichter: 'Eins ... zwei ... drei ...'
   Das Publikum: 'Huuuu ...'
   Schiedsrichter: 'Neun ... zehn!'
   'Huuuu!' - 'Bravo!' - Pfiffe. - 'Huuuu!' - 'Bravo!' - Pfiffe.
   'Sieger! ...'
   'Huuuu!' - 'Bravo!' - Pfiffe.
   'Ich sage Ihnen, wenn er gegen Breitensträter ...'
   'Er hat keen Herz jehabt ...'
   'Haben Sie e Herz, wenn Sie so e Leberhaken kriegen? ...'
   'Bealiner Tageblatt, easte Morjenausgabe.' - 'Hier noch die frisch kandierten Nußstangen.'
   'Auf nächste Woche bin ich neugierig ...'
   Chor (zur Musikbegleitung): 'Laß 'n sausen, laß'n sausen ...' "

Egon Erwin Kisch, Boxkampf im Radio
(1925)

in: ders.: Gesammelte Werke in Einzelausgaben. Band VIII. Mein Leben für die Zeitung. 1906 - 1925. Journalistische Texte 1. Berlin, Weimar: Aufbau 1983. S.462 f.



" Im Rundfunk kann nicht ein Wort gesprochen werden, das nicht eine unkontrollierbare, unverantwortliche und fast geheim wirkende Schar von beamteten und freien Reaktionären, mittleren Bürgern, braven Geschäftshubern verstanden und gebilligt hat. Mithin kann der Rundfunk niemals ein gewisses mittleres Maß übersteigen, was nicht allzuschlimm wäre - aber großen Volksteilen ist dadurch die Möglichkeit genommen, ihre Lebensformen, ihre politischen Forderungen, ihre Ideale, Wünsche, Anschauungen so zum Ausdruck zu bringen, wie das in einer Republik, die Demokratie plakatiert, der Fall sein müßte. Die Zensoren verstecken ihre wahren Ziele hinter zwei Ausreden: erstens, der Rundfunk solle unpolitisch sein; zweitens, der Hörer beschwere sich über zu krasse und radikale Vorträge. "

Kurt Tucholsky, Rundfunkzensur
(1928)

in: ders.: Gesammelte Werke in zehn Bänden. Band 6. 1928. Reinbek: Rowohlt 1985, 1975. S. 104 f.



" Eine erste Meldung, die der Berliner Rundfunk in den späten Abendstunden des 27. Februar sendete, besagte, daß eine Brandstiftung vorliege. "

Alfred Kantorowicz, Der Reichstagsbrand: Auftakt zur Weltbrandstiftung
(1933)

in: 1933. Ein Lesebuch. Herausgegeben von Thomas Friedrich. Berlin: LitPol 1980. S.92



" Ein Militärmarsch verklang, und dann erfüllte eine fremde Stimme das Zimmer. Sie war eindringlich, aber von einer unangenehmen Eindringlichkeit. "

Friedrich Glauser, Matto regiert
(1936)

in: ebd. Zürich: Diogenes 1989. S.246



" Die Luft in dem kleinen Laden wurde dick zum Anfassen, Tant Adelheids Augen hatten einen heißen bösen Glanz, Fräulein Fricke atmete dünn und pfeifend. Ich stellte im Nebenzimmer das Radio an, Schallplattenkonzert war. Es wurde dann davon gesprochen, daß heute abend Göring im Radio reden würde. Alle Frauen sollten bei Tant Adelheid bleiben, um ihn zu hören. Ohne mir überhaupt was dabei zu denken, sagte ich, ich wolle ihn lieber nicht hören, weil ich immer das Gefühl habe, ausgeschimpft zu werden. "

Irmgard Keun, Nach Mitternacht
(1937)

in: ebd. München: dtv 31993, 1989. S.56

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1940 bis 1949


" 'Papa, sind deine Anemonen eigentlich auch welk geworden?'
   'Wie es aussieht, nein. Und nun fordere ich dich zum letzten mal auf, Mücke, den Mund zu halten. Jetzt kommt der Nachrichtendienst. Stell mal das Radio lauter!'
Eine Stimme ertönt: 'Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt...' "

Hans Fallada, Heute bei uns zu Haus
(1943)

in: ebd. Hamburg: Rowohlt 1957. S.166



" Während Dresden in den Abendstunden des 13. Februars 1945 zerstört wurde, saß ich in einem Berliner Luftschutzkeller, blickte auf die abgegriffene Blaupause einer Planquadratkarte von Deutschland, hörte den Mikrophonhelden des 'Gefechtsstands Berlin' von feindlichen Bomberströmen reden und begriff, mittels der von ihm heruntergebeteten Planziffern, daß meine Vaterstadt soeben zugrunde ging. "

Erich Kästner, ...Und dann fuhr ich nach Dresden
(1946)

in: ders.: "...was nicht in euren Lesebüchern steht". Herausgegeben von Wilhelm Rausch. Frankfurt/M.: Fischer 1968. S.93



" Das Verhör ist unverhältnismäßig höflich und endet ohne Anklage; es kommt mir zugute, daß ich mit Hollywood beinahe nichts zu tun hatte, in amerikanische Politik nie eingriff und meine Vorgänger auf dem Zeugenstand den Kongreßleuten die Antwort verwehrt hatten. - Die 18 sind sehr zufrieden mit meiner Aussage, auch die Anwälte. Ich verlasse Washington sofort, zusammen mit Losey und Hambleton, die hingekommen waren. - Abends höre ich mit Helli und Budzislawski im Radio Teile meines Verhörs. "

Bertolt Brecht, 30.10.1947
(1947)

in: ders.: Broadway - the hard way. USA 1941-1947. Frankfurt/M., Leipzig: Suhrkamp 1994. S.98.

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1950 bis 1959


" Dave sah auf die Uhr. Je näher der Moment rückte, desto unruhiger wurde. Um fünf Minuten vor neun holte er das Radio aus Bens Zimmer, steckte den Stecker in eine der Steckdosen des Wohnzimmers, schaltete es ein, damit der Apparat schon warm wurde. "

George Simenon, Der Uhrmacher von Everton
(1954)

in: ebd. Zürich: Diogenes 1991. S.120



" Am nächsten Morgen bestätigte der Rundfunk den deutschen Zusammenbruch. 'Jetzt fängt der Frieden wahrhaftig an', sagte sich Henri immer wieder, während er sich an seinen Tisch setzte. 'Endlich kann ich schreiben!' "

Simone de Beauvoir, Die Mandarins von Paris
(1954)

in: ebd. Hamburg: Rowohlt 31967, 1965. S.48



" Am vierzehnten Tag klang, als ich erwachte, aus dem Hof Musik zu mir herein, die das Radio eines Nachbarn freigebig verbreitete. Es war ein schönes Andante von Mozart, das, wie immer, das Morgengrauen heraufbeschwor, den Tod - ein gewisses Lächeln. Ich blieb eine lange Weile unbeweglich liegen und hörte zu. Fast war ich glücklich. "

Francoise Sagan, Ein gewisses Lächeln
(1956)

in: ebd. Berlin: Ullstein 1958. S.154



" Du meinst: die Radionachrichten an diesem Dienstagabend über den Aufstand in Ungarn hatten nichts damit zu tun dass er dich erst mal abfahren liess mit dem Schnellzug? Aber doch waren die Telefonleitungen blockiert, die er brauchte, und die drei Mann standen anderswo auf Posten, die zu deiner Verhaftung nötig waren. "

Uwe Johnson, Mutmassungen über Jakob
(1959)

in: Die Sechziger Jahre. Ein Suhrkamp Lesebuch. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. S.18

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1960 bis 1969



" Im Radio und in der Redaktion - überall war von den Rosenbergs die Rede, bis ich an nichts anderes mehr denken konnte."

Sylvia Plath, Die Glasglocke
(1963)

in: Elfriede Jelinek, Brigitte Landes (Hrsg.): Jelineks Wahl. Literarische Verwandtschaften. München: Goldmann (btb) 1998. S.248



" Der große Raum war nur durch Neonröhren beleuchtet, die sanft summten. Ein mit Akten angefüllter Schrank, mehrere Rollkarten an der Wand. Zwei lange Metalltische waren überladen mit verschiedenfarbigen Telefonen, einem Fernsehapparat und einem großen Radioempfänger. "

Len Deighton, Finale in Berlin
(1964)

in: ebd. München: Knaur 1988. S.31



" Ein Radio war hinter einem schweren Maschendrahtgitter in die Wand eingebaut. Es sollte nur während einer bestimmten Zeit am Tage ansein und nur harmlose leichte Musik bringen, aber jetzt ging McPherson zu dem Gitter hinüber, schloß es auf und drehte das Radio an - wohltuend und laut. Die blechernden Töne der Schnulze ergossen sich in die Station, rührend und sogar ein wenig vergnügt im Kontrast zu der schweren Urin- und Desinfektionsmittel-Atmosphäre, die die Station durchzog. Als die feuchte Stimme des Ansagers ihnen die 'Gute Nacht vom Dach unter dem Sternenzeilt' entbot, antwortete Carla in einer Parodie romantischer Sehnsucht: 'Ein Lebewohl erzittert aus meinen Gurten, zärtlich, Gute Nacht ... Gute Nacht ...' "

Hannah Green, Ich hab dir nie einen Rosengarten versprochen. Bericht einer Heilung
(1964)

in: ebd. Reinbek: Rowohlt 1985, 1978. S.85



" Die Fahrt hatte mich angestrengt. So beschloß ich, in der Pension zu bleiben. Ich gesellte mich zu denen, die um das Radio herum saßen. Zu meinem Glück waren es ohnehin diejenigen, die ich in der Pension am liebsten mochte: Amir Wagdi, Madame und Zuchra. "

Nagib Machfus, Miramar
(1967)

in: ebd. Zürich: Unionsverlag 1989. S.132



" In den Läden mit den Rundfunkgeräten und Schallplatten gab es auch Gewehre und andere Schußwaffen, mit denen man sich nach dem alten Spruch 'Ein scharfer Schuß zur rechten Zeit - schafft Ruhe und Gemütlichkeit' gegen aufdringliche Lautsprecher schützen kann. "

Manfred Schmidt, Wanderer, kommst du nach Athen...
(1967)

in: ders.: Mit Frau Meier in die Wüste. Eine Auswahl verschmidster Reportagen. Reinbek: Rowohlt 91969, 1967. S.44



" Auf einer bescheideneren Ebene, auf der eines Stadtviertels, kann bekanntlich jeder Radioamateur mit geringen Kosten Sendungen stören und auch selber senden; die anspruchslose Ausrüstung, die dafür erforderlich ist, erlaubt außerdem eine sehr große Beweglichkeit und bewahrt einen davor, angepeilt zu werden. Vor einigen Jahren hatte z. B. in Dänemark eine Gruppe von KP-Abtrünnigen ihren eigenen Piratensender. "

Rene Vienet: Die Situationisten und die neuen Aktionsformen gegen Politik und Kunst
(1967)

in: Der Beginn einer Epoche. Texte der Situationisten. Hamburg: Edition Nautilus 1995. S.243.



" Frage an Radio Eriwan:
Im Radio höre ich immer, daß unsere Produktion von Butter, Milch, Fleisch und Eiern ständig gesteigert wird. Aber mein Kühlschrank ist immer leer. können Sie mir einen Rat geben?
   Radio Eriwan antwortet:
Ja, stecken Sie den Kühlschrank-Stecker in die Radio-Steckdose. "

Michael Schiff (Hrsg.), Radio Eriwan antwortet
(1969)

in: ebd.: Frankfurt/M.: Fischer 1973, 1972. S.61.

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1970 bis 1979



" Im Schwesternzimmer brannte Licht, aber es war niemand da. Nur aus dem Transisterradio, das zwischen zwei halbleeren Kaffeetassen stand, tönte leise Musik. "

Maj Sjöwall & Per Wahlöö, Das Ekel aus Säffle
(1971)

in: ebd. Reinbek: Rowohlt 1995, 1986. S.12



" Der Fahrer stellte das Radio an; es rauschte nur. "

Peter Handke, Der kurze Brief zum langen Abschied
(1972)

in: Die Siebziger Jahre. Ein Suhrkamp Lesebuch. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. S.71



" Trotz allem Bemühen und trotz passioniertester Forschung konnten bisher keine Radiobotschaften fremder Intelligenzen empfangen werden. Wir drehen an der falschen Skala! Als ich mit amerikanischen Astronomen über diese Problematik diskutierte, fragte ich, warum man nicht mit einer ähnlichen Technik operiere, wie sie in Autoradios eingebaut ist: Sender sind mit ihrer Wellenlänge auf der Skala programmiert, man drückt die Taste der gewünschten Station und, automatisch abgesucht, meldet sich der Sender in schönster Klarheit. "

Erich von Däniken, Beweise
(1974)

in: ebd. München: Heyne 1982. S.44.



  "Tocke-tocke-tocke.
   Kotte ganz oben.
   Man, woman, desire, love.
   Das Leben wird schöner mit jedem Tag.
   Es folgen Kurznachrichten.
   Berlin. Laut Mitteilung der Staatlichen Zentralverwaltung für Statistik über die Durchführung des Volkswirtschaftsplanes im ersten Halbjahr 1974 ist gegenüber dem ersten Halbjahr 1973 das produzierte Nationaleinkommen um 5,5 Prozent gestiegen. "

Klaus Schlesinger, Alte Filme
(1976)

in: ebd. Berlin: Aufbau 1999. S.79



" Wir saßen jetzt auf dem oberen Parkplatz des Flughafens im Wagen. Es war noch Zeit bis zum Abflug. Ich hatte das Radio an. Brahms. "

Charles Bukowski, Das Liebesleben der Hyäne
(1979)

in: ebd. Köln: Kiepenheur & Witsch 1986. S.375

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1980 bis 1989



" Plötzlich hörte sie sich sprechen. Es war ein herrlicher Klang. Ein Klang, den sie an den kräftigen, gesunden Stimmen um sich herum liebte: Politiker im Rundfunk, Ärzte, wenn sie sich über ihr Bett beugten. "

John le Carre, Smileys Leute
(1980)

in ebd. München: Knauer 1982. S.376



" Wir hörten die Nachrichten des deutschen Rundfunks, die von allen Lautsprechern verbreitet wurden, und schüttelten den Kopf. Ein Trick, um die Moral der deutschen Bevölkerung zu heben, ganz gewiß. Aber schon bald mußte man sich der Wahrheit beugen. Die heimlich abgehörten alliierten Sender bestätigten die Nachricht. Es konnte kein Zweifel mehr bestehen: Die britischen Truppen waren tatsächlich im Begriff, die griechische Widerstandsbewegung ELAS zu vernichten. In Athen tobte die Schlacht, die britischen Truppen eroberten, Viertel für Viertel, die Stadt von den Streitkräften der ELAS zurück. Es war ein ungleicher Kampf, denn die ELAS hatte weder Panzer noch Flugzeuge. Aber Radio Moskau meldete nichts darüber, und dieses Schweigen wurde verschieden ausgelegt. "

Jorge Semprun, Was für ein schöner Sonntag
(1981)

in: Die Achtziger Jahre. Ein Suhrkamp Lesebuch. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1990. S.48



" Eingeschlossen von den an den Scheiben herabströmenden Wassern saßen wir im Auto. Zwei Überlebende auf dem Meeresgrund. Die Musik aus dem Autoradio drang kaum bis zu uns. Letztes Zeichen einer entfernten und vielleicht schon überfluteten Zivilisation. "

Christoph Hein, Der fremde Freund
(1982)

in: ebd. Berlin: Aufbau 1999. S.94



" Mutlu erzählt immer mehr über sich; geht im Gespräch mit mir in ein vertrauliches 'Du' über, bedient sich meines Radios und sucht nach SF3, der Beatwelle des Südfunks. "

Paul Geiersbach, Wie Mutlu Ötztürk schwimmen lernen muss. Ein Lebenslauf
(1983)

in: ebd. Berlin, Bonn: Dietz 1983. S.38



" Im Radio wurde eine Sendung über die tschechische Emigration ausgestrahlt: eine Montage von heimlich abgehörten Privatgesprächen, aufgenommen von einem tschechischen Spion, der sich unter die Emigranten gemischt hatte, um dann unter großem Hurra wieder nach Hause zurückzukehren. Es handelte sich um belanglose Plaudereien, in denen ab und zu scharfe Worte über das Besatzungsregime in der Heimat fielen, aber auch Sätze, in denen Emigranten sich gegenseitig als Idioten und Betrüger beschimpften. Gerade diese Passagen wurden in der Reportage besonders hervorgehoben: sie sollten beweisen, daß diese Leute nicht nur über die Sowjetunion schlecht redeten (was niemanden empörte), sondern sich auch gegenseitig verleumdeten und mit Schimpfwörtern bewarfen. Das ist sehr interessant, hört man aber einen bekannten und verehrten Menschen im Radio nach jedem Satz 'Scheiße' sagen, so ist man irgendwie enttäuscht. "

Milan Kundera, Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins
(1984)

in: ebd. Frankfurt/M.: Fischer 1992, 1987. S.128



" Begonnen hat alles in der ersten Häfte des 20. Jahrhunderts mit den Radioapparaten. Die Vorstellung, welch zitterndes Gefühl von der Qual der Wahl das Radio den Menschen damals eingeflößt habe muß, finde ich schon rührend. Plötzlich konnte man Signale aus allen Winkeln der Welt in sein Wohnzimmer holen. Doch hätten die Menschen damals gewußt, was noch alles passieren würde ... Schon damals erhielt die eigene Wohnung eine neue Dimension. Was waren schließlich Nachrichten, von denen man im lokalen Pub oder in der Kneipe an der Ecke erfuhr, im Vergleich zu brandaktuellen Neuigkeiten aus New York oder Tokio. "

Jostein Gaarder: Der Zeitscanner
(1986)

in: ders.: Der seltene Vogel. München: dtv 51998, 1997. S.9 f.



" Sie stellte den Computer so ein, daß er die Kakophonie der Radiosendungen dieser Zeit überwachte. "

Vonda N. McIntyre, Zurück in die Gegenwart
(1986)

in: Star Trek Classic. Black Editon 2. Band 9. Goldmann 101995, 1987. S.232



" Sam holte mich ab (Taxi $ 10.00). Wir fuhren zum 'Odeon'. Paige war mit ein paar Inserenten dort, um geschäftliche Dinge zu besprechen. Ich bat sie, Keith und seinen neuen Freund einzuladen. Und Billy Boy, der aus Dallas zurück war. Es wurde richtig lustig, keinerlei Spannungen. Keith schenkte Sam ein Radio aus dem 'Pop Shop', den er gerade eröffnet hat. "

Andy Warhol: Montag, den 21. April 1986, New York
(1986)

in: ders.: Das Tagebuch. München: Droemer Knaur 1989. S.668.



" Das Gespräch mit der Radiotrinkerin, das eben ausgestrahlt wurde, ist schon vor ein paar Tagen produziert worden, und im Nachhinein finde ich bißchen, daß ich der Dame ruhig mal mehr auf die Finger hätte klopfen können, da ich ihre Gedanken zum Thema Alkohol größtenteils ziemlich abstrus finde. "

Max Goldt, Die Radiotrinkerin
(1987)

in: ders.: Die Radiotrinkerin. Ausgesuchte schöne Texte. München: Heyne 71997. S.68



" Er schaltete das Radio an, legte sich aufs Bett und wartete. "

Rainald Goetz, Kontrolliert
(1988)

in: ebd. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1991. S.214



" 'Hatten Sie auch viel mit Politik zu tun, Sir?' fragte Mr. Andrews.
   'Nicht eigentlich direkt', sagte ich. 'Und vor allem nicht dieser Tage. Schon eher vor dem Krieg vielleicht.'
   'Ich frage nur, weil ich mich an einen Mr. Stevens zu erinnern glaube, der so vor ein, zwei Jahren Parlamentsabgeordneter war. Habe ihn ein paarmal im Rundfunk gehört. Hatte recht Vernünftiges über den Wohnungsbau zu sagen. Aber dieser Stevens sind Sie wohl nicht, Sir?'
   'O nein', sagte ich mit einem Lachen. "

Kazuo Ishiguro, Was vom Tage übrigblieb
(1989)

in: ebd. Reinbek: Rowohlt 1994, 1990. S.219 f.

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1990 bis heute



" Im Deutschlandradio hörten Freya, Günter, Lutz und der Fitti, in ihre nassen Schlafsäcke gewickelt, Kommissar Gisela Güzel sagen: 'Der Mörder ist nicht immer der Gärtner, manchmal ist es auch der Friseur.' "

Wiglaf Droste & Gerhard Henschel, Der Barbier von Bebra
(1996)

in: ebd. Frankfurt/M.: Fischer 1998. S.56



" Die Kibbuzim im Süden sind von der Außenwelt abgeschnitten. Es ist Winter, melden sie im Radio. Mit jedem Regen fängt der Winter von neuem an. Die Nachrichten beginnen mit dem Straßenbericht. Autos stehen hilflos vor Pfützen. Autofahrer klettern ängstlich auf Autodächer. In der Wüste suchen Truppen nach den Verschollenen. Ein Beduinenjunge ist gerettet worden. Zwei Familien wurden wohlbehalten auf der Skorpionshöhe aufgefunden.
Es ist Winter, sagen sie im Radio und senden passende Musik. Gemütliche Musik. Die Musik, die man auch im Golfkrieg gespielt hat. Zur Beruhigung. "

Katharina Hacker, Tel Aviv
(1997)

in: ebd. Frankfurt/M.: Suhrkamp 1997. S.43



" Vier Knöpfe. Da sind also vier Knöpfe. Wenn ich den ersten Knopf nach rechts drehe, sitzt Hazy Osterwald unterm Fenster, wenn ich nach links drehe, sitzt er unterm Schreibtisch. Ja, das ist moderne Technik. "

Hendrik Fokken, Hifi was ist das?
(1997)

in: ders.: Marmorkuchen/Fischwitzfabrik. Berlin: Anikkänbrö & Knetemelk 1997. S.22



" Alice und Pete gehen zurück zum Auto. Die Scheinwerfer sind noch an. Alice greift durch das geöffnete Seitenfenster und dreht das Radio an. Sie kriegt nur Rauschen, unterbrochen von Fetzen alter Melodien. Sie drückt auf den 'Suche'-Knopf. Das Radio sucht. "

David Lynch & Barry Gifford, Lost Highway
(1997)

in: ebd. Frankfurt/M.: Fischer 1997. S.130



" 'Und wenn wir alle gegangen sind', sagt Christine, 'dann gibst du Brenton einen Kuß, machst das Radio aus, schließt die Fensterläden, und es wird still.' "

Judith Hermann, Hurrikan (Something farewell)
(1998)

in: dies.: Sommerhaus später. Frankfurt/M.: Fischer 121999, 1998. S.49



" Sie hörte im Hintergrund Verkehrsgeräusche, das Plärren eines Radios. "

Chris Carter, Akte X: Der Film. Fight the Future
(1998)

in: ebd. Reinbek: Rowohlt 1998. S.70



" In der Berliner 'taz' tauchen mehrere Jahre lang, immer am 23. Mai, kleine Anzeigen auf: 'Wir trauern um unseren Freund Karl Koch, und seine Mörder legen beim NDR immer noch Musik auf.' "

Hans-Christian Schmid u. Michael Gutmann, 23. Die Geschichte des Hacker Karl Koch
(1999)

in: ebd. München: dtv 1999. S.133.



" Bereits 1949 beschrieb Charlotte Kaminsky, damalige Sendeleiterin des Hessischen Rundfunks, dem Intendanten in ihren Anmerkungen zum amerikanischen Radioprogramm das in Amerika just aufblühende Genre Seifenoper als geeignetes Format für Hausfrauen. "

Benjamin von Stuckrad-Barre, Remix
(1999)

in: ebd. Köln: Kiepenheuer&Witsch 1999. S.269.



" Sonntag vor zwei Wochen saß ich abends in meiner Küche und ließ das Radio laufen, wie so oft, seit Fernsehen mich zu sehr anstrengt, weil meine Augen nicht mehr gut sind. "

Katja Lange-Müller: Die Letzten. Aufzeichnungen aus Udo Posbichs Druckerei
(2000)

in: ebd. Köln: Kiepenheuer & Witsch 2000. S.95



" In einem Babykorb lag wieder ein kräftiges Kind. Auf seinem Bauch befand sich ein Radioapparat. Es konnte noch nicht sitzen, und in dauerndem Wechsel knipste es Musiksendungen an und aus, ohne Ausdruck im Gesichtchen, unentwegt. "

Irene Henselmann: Einsam war ich nie. Kinder, Freunde, Weggefährten
(2000)

in: ebd. Berlin: Das Neue Berlin 2000. S.203

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