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In der einen Kunstecke Im U-Zoo G8 - Im Globalisierungszoo In der anderen Kunstecke Ein Tag im Zoo Tauben basteln Szum Szoo Bonjour Bokito |
Ein Tag im Zoo von Hendrik Schwalb Zoo... schon lange nicht mehr im Zoo gewesen. Vorher erst mal schlau gemacht - woher kommt eigentlich der Zoo? Im Internet steht etwas von Kloster und Adel und deren Anlagen für die Wildtierhaltung. Häufig zu Jagdzwecken. Und heute? Wie sieht es heute aus? Einfach mal wieder in den Zoo gehen. So steht man eines schönen Tages, nach einem langen Wochenende, vor dem Eingang des Zoos. Es ist warm, die Sonne scheint. Vor dem Kassenhäuschen hat sich eine kleine Schlange gebildet, aber es geht schnell voran, und schon kann man mit der Eintrittskarte in den Zoo gehen. Am Weg befinden sich diverse Gehege, Häuser, Käfige und Wasserbecken mit verschiedensten Tierarten. Davor Beschreibungen der Tierarten mit Informationen wie Lebensraum, lateinische Namen und die Hauptfeinde der Tierart. Häufig dabei: "Hauptfeind: Mensch". Dargestellt durch eine Figur mit einer Axt in der Hand. Grübelnd bewegt man sich von Tierart zu Tierart: Macht es Sinn, Tiere für Menschen auszustellen? Sollte man die Tiere nicht eher dort vor ihren Hauptfeinden schützen, wo sie herkommen? Was machen die Tiere eigentlich den ganzen Tag? Glotzen uns die Tiere genauso an wie wir sie anglotzen? Bald schon naht der unbestrittene Höhepunkt der Zoo-Tour: Der Besuch am Gehege eines kleinen Eisbären, der so bekannt ist, dass er hier nicht weiter beschrieben werden muss. Bisher waren die Menschen im Zoo gut verteilt, nur kleine Gruppen vor Giraffen, Zebras, Robben oder Löwen. Jetzt aber wird es voll. Ein Menschenhaufen hat sich wie aus dem Nichts gebildet. Geduldig stellt man sich in die Schlange mit Horden von kleinen Kindern, den dazu gehörigen Eltern, Omas, Opas und diversen Foto- und Filmbegeisterten. Mit Sperrgittern werden alle in eine Art Korridor gezwungen. Davor Security mit schwarzen Hemden. Etwa alle zwanzig Minuten bewegt sich der Block etwas vorwärts, um dann wieder zum stehen zu kommen. Nach einer guten halben Stunde kann man endlich zum Ziel des Begehrens vordringen: ganz weit vorne auf einem Gelände mit einem kleinen Felsen, mit einer Sandfläche und einem Wassergraben, schlurft so ein kleines Bärchen herum, das vorgibt ein Eisbär zu sein, aber wahrscheinlich wegen dem vielen Herumgerolle im Sand eher beige bis hellbraun schmutzig daher kommt. Die kleinen Kinder, die den Eisbären besonders lieben, kriegen von der Security Extra-Plätze direkt vorne am Rand des Bären-Geheges zugewiesen, damit sie einen besseren Blick auf das Tier haben. "Oh ... Süß ..." Kameras werden geknipst, Filmkameras sind im Dauereinsatz. Nach einer Viertelstunde ist alles vorbei. Die Menge schiebt sich weiter, damit der nachfolgende Block auch noch was vom Bären sehen kann. Verzückt gehen alle von dannen. Nun ja. Waren die kleinen Affen nicht auch irgendwie "süß"? Oder die kleinen Pinguine? Warum steht da keiner an? Und was für eine Kategorie ist "süß" überhaupt? Kann ein Krokodil auch "süß" sein? Oder eine Vogelspinne? Der "Süß - Hype" hat seine eigenen Gesetze. Vielleicht nützt es ja für irgendetwas. weblinks: http://de.wikipedia.org/wiki/Zoo Der Knut - Hype- psychologisch betrachtet Zurück auf Anfang ! |