Das Online - Magazin von RX5
In der einen Kunstecke
Im U-Zoo
G8 - Im Globalisierungszoo
In der anderen Kunstecke
Ein Tag im Zoo
Tauben basteln
Szum Szoo
Bonjour Bokito
G8 - Im Globalisierungszoovon Hendrik Schwalb
Es war ein bemerkenswertes Schauspiel, das sich abspielte in und um Heiligendamm. Das vornehme Ostseebad - ein hermetisch verschlossener Zoo der superwichtigen Staatsmänner und der einen Staatsfrau. Drum herum diejenigen, die sich als Globalisierungsgegner bezeichneten. Am Anfang mit eher klassischem Steinewerf- Autoumkipp- und -anzündritual, kurz klassischem Politrandaleverhalten.
Später dann mit lustigen Pfadfinder-Blockade- und Nonsense-Spielen in schöner Landschaft an der Küste. Dazwischen die staatlichen Ordnungskräfte in beeindruckender Zahl, die mal zuschlugen mal deeskalierend wirkten. Irgendwie unentschieden.
Quelle: Katharina Greve (2007)
Auf jeden Fall aber schützten sie mit allen Mitteln den Hochsicherheitskäfig mit Politikern, Berichterstattern, Aufpassern und Servicepersonal aller Art.
Immerhin: Bundeskanzlerin Merkel konnte einen gewaltigen PR-Erfolg feiern,
als es die Mächtigen "in Erwägung" zogen, mal über so etwas wie C02- Reduktion nachzudenken.
Dieses Diplomatsprech hat den eindeutigen Vorteil, dass man sich hinter seiner nebelhaften Uneindeutigkeit so herrlich verstecken kann.
In Erwägung ziehen kann man immer mal dieses und jenes.
Man kann es natürlich auch lassen.
Die Staatsmänner und die eine Staatsfrau - was war da außer schönen Bildern und täglichen Pressekonferenzen? Man wurde den unangenehmen Verdacht nicht los, dass die eigentlich wichtigen Probleme irgendwo "da draußen" weiter ungelöst blieben, während die Welt wie gebannt auf ein abgesperrtes Territorium an der Ostseeküste und die "hohen Tiere" darin starrte. Was sie wohl so beschließen würden? Ob das Wetter einen positiven Einfluss auf das "Gipfelklima" haben würde? Ob das Essen allen bekommen würde?
Man kann jetzt wohl sagen: geschmeckt hat es allen und das Klima war auch prima. Ob dasselbe auch für gesamte Welt mit ihren haarsträubenden Gegensätzen gelten kann, darf weiterhin bezweifelt werden.
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